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Gregor Raimann

www.raimannConcepts.de

1. Sag uns bitte Deinen Namen und von wo Du kommst:

Mein Name ist Gregor Raimann, 1976 in Halle an der Saale, im Osten Deutschlands geboren. Ich lebe mit meiner Frau im wunderschönen Rheingau, genauer gesagt in Geisenheim.

2. Bitte erzähl uns etwas von Deinem beruflichen Werdegang:

Meinen Weg in der Gastronomie begann ich 1993 als Kochlehrling im Käfer‘s Wiesbaden, dort habe ich die Ausbildung als Jahrgangsbester der IHK Wiesbaden erfolgreich abgeschlossen.

Meine erste Station nach der Lehre war bei Bruno Hendrich im Fishermans (15 Punkte Gault Millau) in Wiesbaden. Anschließend folgte der Nassauer Hof in Wiesbaden unter Küchenchef Klaus Weingartz (15 Punkte Gault Millau) und mein Engagement im Le Canard Hamburg bei Josef Viehhauser (1 Michelin-Stern und 16 Punkte Gault Millau). Hier wurde der Grundstein für meine weitere berufliche Karriere gelegt.

Ab 2004 besuchte ich die älteste und bekannteste Hotelfachschule in Heidelberg und studierte hier Hotelbetriebswirtschaft und Management. Anschließend ging ich als staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt für 2 Jahre ins Hyatt Regency in Baltimore, USA um dort im F&B Management ein 6-monatiges Traineeprogramm zu absolvieren. Anschließend war ich dort anderthalb Jahre als F&B Supervisor im Bankett, Restaurant und an der Bar tätig.

Zurück in Deutschland übernahm ich die Aufgabe als gastronomischer Leiter auf der Restauration Burg Schwalbach. 2010 habe ich mich mit meiner Firma raimannConcepts als gastronomischer Berater und für gastronomische Dienstleistungen selbständig gemacht.

3. Welche deiner Stationen hat Dich am meisten geprägt und warum?

Nach mittlerweile 23 Jahren in fast allen Bereichen der Gastronomie gibt es da natürlich einige Dinge, die mich geprägt haben.

Meine wichtigsten Stationen küchentechnischer Art waren ganz sicher der Nassauer Hof und das Le Carnard in Hamburg. Unter Klaus Weingartz habe ich das Handwerk gelernt und den Grundstein für meine weitere Karriere gelegt. Dort wurde alles frisch gekocht und der Chef duldete keinerlei Abstriche in der Qualität - gab uns aber trotzdem unsere Freiheiten, solange das Ergebnis stimmte. Ein Weg den ich heute selbst verfolge. Als Jungkoch unter seiner Leitung den Entremetier zu führen, war meine erste große Herausforderung. Bei Josef Viehhauser - neben Eckart Witzigmann einer der Pioniere der puristischen Nouvelle Cuisine in Deutschland - machte ich meine ersten Schritte in der Sterne-Gastronomie. Seine Philosophie: „Ein Hauptprodukt, eine Beilage, eine Sauce“ haben mich nachhaltig beeinflusst und setzen eine absolute Qualität der Produkte und handwerkliches Können voraus.

In meiner Zeit in der Hotelfachschule habe ich die Instrumente an die Hand bekommen, um meine heutigen Aufgaben meistern zu können. Als Koch sind die Scheuklappen für alles außerhalb der Küche doch meist recht groß. Durch die langen Zeiten in der Küche in den Anfangsjahren ist meist wenig Zeit für anderes geblieben. Das Verständnis und die Grundlagen dafür, wie man ein gastronomisches Unternehmen führt oder in meinen Fall eher für einen Kunden aufzustellen und auszurichten hat, um erfolgreich zu arbeiten habe ich mir dort angeeignet. Zudem gab es hier die Möglichkeit, über den Tellerrand hinaus zu blicken und sich mit verschiedensten Dingen zu beschäftigen.

In meiner Zeit in Amerika hatte ich die Möglichkeit, mir die wichtigsten Dinge im F&B-Management anzueignen und fließend Englisch zu lernen. Ein Auslandsaufenthalt ist einfach sehr gut, um andere Kulturen kennenzulernen, zu verstehen und Dinge im eigenen Land anders zu sehen und zu bewerten. Der Service-Gedanke der Amerikaner und die detaillierte betriebswirtschaftliche Strukturierung der Unternehmen sind schon überragend. Hier konnte ich ebenso sehr viel für mich mitnehmen.

4. Was machst Du mit Deiner Firma, wenn Du nicht für die Cooking Aces im Einsatz bist?

In den letzten Jahren habe ich mit meiner Firma raimannConcepts als gastronomischer Berater Gastronomie-Konzepte für viele verschiedene Restaurants erstellt - zum einen für Neueröffnungen, zum anderen zur Neustrukturierung. Die Bandbreite erstreckt sich dabei vom Gourmet-Restaurant, über den Burger-Laden, das Steakhaus und vegane Konzepte bis hin zur Sport- und Freizeitgastronomie. Maßgeschneiderte Gastronomiekonzepte, die auf langfristigen Erfolg abzielen. Persönlicher Kontakt, präzise Analyse, strategische Planung und eine exakte Durchführung gehören zu meinem Tagesgeschäft.

Zudem bin ich auch gerne als Showkoch auf Messen in ganz Deutschland unterwegs. In letzter Zeit war ich unter anderem auf der IFA mit Beko in Berlin, mit Fissler auf der Ambiente in Frankfurt und mit Aviko auf der Gastro Vision in Hamburg. Große Freude haben auch die Auftritte und Engagements als Gastkoch gemacht. Ob der jährliche Termin bei Sven Nöthels Küchenparty im „Am Kamin“, dem Medici in Baden Baden oder im Hotel Rixos Premium Belek in der Türkei, solche Engagements machen natürlich besonders viel Spaß. Ganz aktuell werde ich in diesem Jahr zusammen mit Tosten Borstel von Talk & Act für United Against Waste deutschlandweit als Referent für Schulungen und Seminare unterwegs sein.

Auch Engagements im Bereich Catering, Produktpräsentationen, Kochkurse, Interim-Management und die Mitwirkung bei TV-Produktionen gehören zu meinen Aufgabengebieten. Ich möchte die Menschen für qualitativ hochwertiges Essen begeistern und bin dabei immer offen für neue Wege.

Ich bin, wie Sie sehen, vielseitig unterwegs und immer auf der Suche nach neuen Ideen und spannenden Projekten. Ich mag einfach die Abwechslung und immer neuen Herausforderungen.

5. Welchen Koch-Stil bevorzugst Du und was verbindest Du damit?

Da ich kein eigenes Restaurant betreibe, bin ich glücklicherweise nicht dem Zwang ausgesetzt, einen bestimmten Stil verfolgen zu müssen - ich benötige kein kochstilistisches Alleinstellungsmerkmal um Erwartungen von Gästen zu erfüllen. Ich koche gerne intuitiv, frei nach Schnauze das, worauf ich gerade Lust habe und was mich aktuell beschäftigt. Meist puristisch, produktbezogen und beeinflusst von Urlauben, Restaurantbesuchen oder Gesprächen mit Kollegen oder food-interessierten Freunden. Wegen der bevorstehenden Geburt meines Sohnes wird der Fokus in nächster Zeit sehr wahrscheinlich auf kreativen Kompositionen von Babybrei und kindergerechter Nahrung liegen.

Als Gastronomieberater ist ein eigener Stil sowieso eher nebensächlich, da ich mich hier in erster Linie auf die Wünsche meiner Kunden konzentriere und mich nach bestehenden Wünschen der Zielgruppe richten muss. Allgemein lässt sich jedoch festhalten: Ich stehe absolut auf Qualität und hochwertige Produkte und versuche die Themen Gesundheit und Wertschätzung bei meiner Arbeit in den Mittelpunkt zu bringen!

6. Welche Menschen inspirieren/inspirierten Dich am meisten im Leben?

Wilde, kreative, verrückte und mutige Köpfe, die ihren eigenen, steinigen Weg gehen und nicht darauf schauen, was andere denken und was gesellschaftlichen Konventionen entspricht. Ich mag Freigeister, Andersdenkende und Freaks. ;-) Zudem versuche ich eigentlich grundsätzlich, immer und überall etwas zu lernen und mitzunehmen.

7. Was spornt Dich an, in der Küche und vor den Gästen immer wieder auf diesem Niveau Höchstleistungen zu vollbringen?

Der Anspruch an mich selbst und meine kleine Familie.

8. Welche Geräte sind für Dich unerlässlich in der Küche?

Meine Hände, mein Kopf und ein scharfes Messer.

9. In welchem Restaurant würdest Du gerne einmal 14 Tage mitarbeiten und warum gerade dieses?

Ich gehe mittlerweile lieber in Restaurants essen, als in ihnen zu kochen. Ich bin zu lange aus der täglichen Küchenarbeit raus, als dass ich 14 Tage lang einen à la carte-Service mitkochen möchte. Brennend würde mich allerdings ein kulinarischer Trip durch China und Japan interessieren. Ich mag die Küche sehr und vor allem die handwerklichen Fähigkeiten in Sachen japanische Schnitt-Techniken oder chinesische Dumplings sind überragend.

10. Welche kulinarischen Urlaubserinnerungen hast Du?

Ich hatte gerade das Vergnügen, mit meinem Freund Daniel Noeller und seiner Chefin Frau Breuer Kopenhagen kulinarisch zu bereisen. Gastronomisch ist dort einiges geboten. Das gastronomische Konzept von Rene Redzepis „Noma“ ist schon schwer beeindruckend und die Küche des „AOC“ war sensationell. Die produktorientierte, puristische, nordische Küche hat mir extrem gut gefallen. Aber auch die normalen Mittagsrestaurants mit dem traditionellen Smörrebröd und traditioneller dänischer Küche waren überragend. Leider ist es in Deutschland recht schwer geworden, für einen normalen Preis ein einfaches Gericht auf hohem Niveau zu essen. Gerade zur Mittagszeit sieht man überall Leberkäsbrötchen und Fertiggelump, dass es einen die Tränen in die Augen treibt. Es macht mich immer ein bisschen traurig, wenn man auf andere Kulturen blickt und die tollen Angebote mit denen hierzulande vergleicht. Aber in letzter Zeit scheint sich da ja einiges zu verändern.

11. Zum Schluss bitte noch dein Motto, Deinen Leitsatz für´s Leben:

Nach dem was vor allem in den letzten Monaten in Deutschland und auf der Welt abgeht, würde ich mich wirklich über mehr Love, Peace und Happiness freuen. Es ist sehr erschreckend, dass in 2016 so viele Kinder und andere Menschen verhungern, derartige Kriege toben und Millionen Menschen auf der Flucht sein müssen.